dimarts, 28 de juliol del 2009

Die Securitate ist noch im Dienst

Jetzt kamen die Verhöre. Die Vorwürfe: dass Ich keiner Arbeit nachgehe, dass Ich von Prostitution, Schwarzhandel lebe, als 'parasitäres' Elemente. Man nannte Namen, von denen Ich nie im Leben gehört hatte. Und Spionage für den BND, weil Ich mit einer Bibliothekarin des Goethe-Instituts und einer Doltmetscherin der deutschen Botschaft brefreundet war. Stundenlang erfundene Vorwürfe. Aber nicht nur das. Man brauchte keine Vorladung, fischte mich einfach von den Strasse ab. Ich war auf dem Weg zum Friseur und wurde von einem Polizisten durch eine schmale Blechtür in Souterrain eines Studentenwonheims gebracht. Drei Männer in Zivil sassen an einem Tisch. Ein kleiner knochiger war der Chef. Er verlangte meinen Ausweis, sagte:

"Na, du Hure, sehen wir uns schon wieder." Ich hatte ihn noch nie gesehen. Mit acht arabischen Studenten sollte Ich Sex gehabt und mich mit Strumpfhosen und Kosmetika bezahlen lassen haben. Ich kannte keinen einzigen arabischen Studenten. Aber der Verhör meinte, als Ich das sagte: "Wen wir wollen, finden wir auch 20 Araber als Zeugen. Wirst sehen, es wird ein exzelenter Prozess." Standig warf er meinen Ausweis in Boden, Ich musste mich brücken und ihn aufheben. An die 30 bis 40 Mal. Wenn Ich langsamer wurde, trat er mir ins Kreuz. Hinter der Tür schrie eine Frauenstimme. Folter oder Vergewaltigung, hoffentlich nur ein Tonband, dachte Ich. Dann musste Ich acht hart gekochte Eier und grüne Zwiebeln mit Salz essen. Ich würgte das Zeug hinunter. Danach öffnete der Knochige die Blechtür, warf meinen Ausweis hinaus und trat mir in den Hintern. Ich fiel mit dem Gesicht ins Gras neben ein Gestrüpp. Ich kotzte, ohne den Kopf zu heben. Ohne mich zu beeilen, nahm Ich den Ausweis und ging wieder nach Hause.

Herta Müller, Die Zeit, Die Securitate ist noch im Dienst.


(Fast and free-style translation into English:
And then came the hearings. The charges against me: That I wasn't working, that I was living of prostitution and trading in the black market. I was a parasitic element. They gave names of people that never in my life I'd heard before. They also accused me of spionage for the BND [German secret services], because I was friend of a librarian at the Goethe Institut and friend of an interpreter from the German Embassy. Hours presenting me charges. And not only this. They didn't need a citation, they catched me in the street when I was on my way to the hairdresser. I was brought by a police to a cell in a basement under a students residence. Three men in plain clothes were sitting on a table. A small tough guy was the boss. He demanded my ID card and asked me:

Ok, bitch, we see us again."
I had never seen him before. I was accused of having sex with eight arab students and being paid with pantis and cosmetics. I didn't know any arab student but they told me: "if we want, we can find 20 Arabs as witnesses. You will see, it will be an excellent process." He threw my ID card to the floor. I should take it and give it back to him. 30 or 40 times. He punished me everytime I picked up slowly. Behind the door, a woman was yelling. Torture or rape, hopefully only a tape recording, I thought then. I should eat eight hard boiled eggs and green onions with salt. I was suffocated. Afterthat, the tough guy open the door of the cell, threw me my ID card und hit me in the ass. I fell down and I found myself with my face over the grass. Iwas coughing but I didn't dare to raise my head. I didn't speed up, I took the ID card and went back home.")